Mein Liebensteiner … eine kleine Schönheit aus Holz und Chrom

Und wieder hat ein Füllfederhalter aus Holz den Weg zu mir gefunden. Ich denke, der Neue ist es wert, dass er in einem kleinen Bericht vorgestellt wird.

Auf dem Weg zum Holz

Meine kleine Sammlung von Füllfederhaltern hat sich in letzter Zeit ein wenig verändert. Waren es anfangs ausschließlich Modelle aus dem klassischen Material Edelharz/Kunststoff, so wurden mit dem Pelikan Ductus und dem Lamy Dialog 3 auch Modelle aus Metall oder großem Metallanteil in die Sammlung aufgenommen.

Irgendwann entdeckte ich einen Pelikan Epoch Nutwood und damit begann mein persönlicher „Holzweg“ … in diesem Zusammenhang ist der Begriff „Holzweg“ durchaus positiv zu sehen.

Die Wärme und die angenehme Haptik von Holz haben mir mittlerweile weitere Hölzer von Faber-Castell und Cleo Skribent beschert.

Bei einer eher zufälligen Suche im Forum und im Netz fanden sich einige interessante Modelle, wobei einige Füllfederhalter aufgrund des Preises nicht weiter in Betracht gezogen wurden.

Ich landete dann auf einer Seite …

Liebensteiner??? – Liebensteiner!

www.mein-liebensteiner.de

Liebensteiner??? … noch nie gehört.

Ein neuer Name …

Liebensteiner, kein Englishman in New York, sondern ein Oberösterreicher in Berlin. Er mag Holz, experimentiert mit unterschiedlichen Formen und Material … auf jeden Fall einen Blick wert.

Die Qual der Wahl

Bei den angebotenen Modellen wurde aus dem Blick dann doch ein längeres Betrachten. Meine Vorstellung war ein Füllfederhalter, der wesentlich durch schlichtes Design und schönes Holz besticht.

Die Wahl fiel somit auf das Modell „Premium – Zylinder OK“, wobei „OK“ für „ohne Klipp“ steht. Dunkle Hölzer haben sicher ihre Reize und Schönheit, aber eine Maserung hebt sich besser bei helleren Hölzern ab (mein persönliche Sicht). Es wurde daher ein Modell aus Olivenholz gewählt.

Aber der Füllfederhalter besteht nun mal nicht nur aus Korpus und Kappe, zum „Leben“ gehören Tintenleiter und Feder. Liebensteiner bietet als Standard ein System von Dayacom an. Optional (und gegen Aufpreis) sind auch Systeme von Peter Bock erhältlich.

Um das Risiko einer möglichen Enttäuschung finanziell im Rahmen zu halten, blieb ich beim Standard-System (das sich aber jederzeit auf ein anderes System umrüsten lässt).

Ein erster Kontakt mit Liebensteiner, führte zu der Information, dass aktuell genau ein Modell meiner Wahl bereits verfügbar (d.h. gefertigt) sei, so dass ich einige Tage später ein kleines Paket erhielt.

Ein erster Blick …

Da lag nun also der Liebensteiner vor mir, verpackt in einer kleinen, schlichten Schachtel (schlicht, aber schön).

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Nach dem Öffnen der Schachtel dann eine kleine Überraschung.

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Schlicht und schön, genau so habe ich mir den Füllfederhalter vorgestellt.

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Eine sehr schöne Maserung auf Korpus und Kappe, lackiert und auf Hochglanz poliert. Die Bicolor-Feder passt gut zur Farbgebung der anderen Materialien aus Holz und Chrom.

Der Füllfederhalter weist eine angenehme Haptik auf und liegt ausgewogen in der Hand. Die Kappe kann nicht aufgeschraubt werden, was aber aufgrund der Größe des Füllfederhalters keinen Nachteil darstellt.

Der erste Eindruck hat mich sehr angenehm überrascht, zumal der Preis des Füllfederhalters mit EUR 119,- den Füllfederhalter in die Preisregion „erschwinglich“ bewegt.

Details

Nun zu weiteren Details des Füllfederhalters.

Wie bereits erwähnt, wird der Füllfederhalter standardmäßig mit einer Bicolor-Feder von Dayacom ausgestattet.

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Mir ist bewusst, dass dieses System nicht über ähnliche Eigenschaften verfügen kann, wie viele Systeme teurerer Füllfederhalter oder ein System von Peter Bock (das, verbaut im Cleo Skribent, hervorragende Schreibeigenschaften bietet).

Nachdem im Penexchange-Forum (www.penexchange.de) einige kritische bzw. negative Beurteilungen dieses Systems zu lesen waren, war ich erst einmal ein wenig kritisch … und wurde dann angenehm überrascht.

Die Feder ist, verglichen mit dem Cleo Skribent, härter und „steifer“ und erfordert ein wenig mehr Druck beim Schreiben. Aber, die Feder kratzt nicht und liefert einen satten und konstanten Tintenfluss. Sollte ich aber der Meinung sein, dass mir eine Bock-Feder besser gefällt, dann habe ich immer noch die Möglichkeit des Federwechsels.

Der Liebensteiner kann mit Standard-Patronen (klein oder Großraum) oder einem Konverter betrieben werden. Ich habe hier den Konverter gewählt und als Tinte meinen Favoriten, Pelikan Edelstein Tanzanite, gefüllt.

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Was mir an dem Liebensteiner gefällt, ist die handwerkliche Präzision, hier arbeiten nicht CNC-Maschinen, sondern ein Mensch (für mich als IT-ler immer wieder faszinierend).

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Der Liebensteiner ist ein relativ großer und dicker Füllfederhalter, der gerade noch in den Pen-Loop meines „Leuchtturm1917“ Notizbuchs passt.

Zum Größenvergleich habe ich einen meiner ersten Pelikane, den Souverän M605, neben den Liebensteiner gelegt.

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Ein nettes und liebenswertes Detail liegt dem Liebensteiner bei, der persönliche Steckbrief. Hier sind die wichtigsten Kenndaten aufgeführt und nebenbei gibt es noch Informationen über das Modell und das verwendete Holz.

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Persönliches Fazit

War es ein guter Kauf?

Nein, denn es war ein sehr guter Kauf!

Ich bin von Qualität, Design, Material und Handwerk dieses Füllfederhalters sehr positiv überrascht. Es kann gut sein, dass dieser Liebensteiner nicht mein letzter Liebensteiner sein wird. Bzgl. der Feder wird es dann vielleicht die Option eines höherwertigen Systems sein, denn die anderen Bausteine sind perfekt.

… und eine Anmerkung zum Schluss

Eigentlich ist es für eine Rezension eines Füllfederhalters nicht unbedingt von Bedeutung, aber ich möchte es dennoch anmerken.

Der Kontakt zu der kleinen Manufaktur war hervorragend. Zuerst per Mail und dann eine telefonische Kontaktaufnahme, die angenehm und freundlich war.

Zudem habe ich den Eindruck gewonnen, dass man bei Liebensteiner für Sonderwünsche ein offenes Ohr hat, um so ein sehr persönliches Schreibgerät anzubieten.

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