Design … und Donald A.Norman

Zu Beginn meines Studiums schrieb ich ein Referat über den Editor „ed“ des Betriebssystems Unix. Basis meines Referats war ein Artikel von Donald A.Norman, der sich kritisch und humorvoll (… gelegentlich ein wenig bissig) mit den Design-Kriterien von „ed“ auseinandersetzte und das Resümee zog, dass dieses kleine Stück Software eigentlich untauglich ist, um für den normalen Anwender sinnvoll einsetzbar zu sein.
Ohne Zweifel, „ed“ ist mächtig, sehr mächtig sogar, aber „ed“ ist auch ein klassisches Beispiel für Overengineering, ein Beispiel dafür, wie man ein Produkt nicht gestalten sollte.

1988 veröffentlichte Donald A.Norman sein Buch „The Design of Everyday Things“ und jedes Mal, wenn ich durch dieses Buch blättere, dann stelle ich mir die Frage, weshalb dieses Buch nicht als Standardwerk in all jenen Studiengängen herangezogen wird, die sich mit der Entwicklung und Produktion von Gegenständen befassen, die wir in unserem Alltag wiederfinden.

Design?

Wenn ich heute Produkte mit dem Attribut „Design“ entdecke, dann fallen mir spontan zwei Eigenschaften ein, teuer und geringer Gebrauchswert, als Beispiele seien hier „Designer-Kaffeekanne“ und „Designer-Leuchte“ genannt.
Wir werden zunehmend mit Produkten konfrontiert, die es dem normalen Anwender nahezu unmöglich machen, kognitive Fähigkeiten zu nutzen, d.h. bestehendes Wissen auf Neues zu übertragen.

Mein alter VW-Käfer hatte einen Schalter zum Ein- und Ausschalten des Lichts. Wurde die Zündung abgestellt, so wurde auch das Licht abgeschaltet – eine logische und für den Anwender (= Autofahrer) nachvollziehbare Funktion. In vielen modernen Fahrzeugen finde ich heute entweder eine Warn-Funktion (akustisch oder optisch) als Hinweis darauf, das Licht auszuschalten oder es wird über aufwendige Sensortechnik bestimmt, dass ein eingeschaltetes Licht wohlmöglich nicht beabsichtigt ist und entsprechende Aktionen ausgelöst.
Schalter oder Hebel werden mit Mehrfachfunktionen belegt, so dass wir zwar ein aufgeräumtes Armaturenbrett und weniger Schalter haben, die vorhandenen Bedienelemente für den Anwender aber bisweilen ein Rätsel bleiben (dazu tragen nicht selten eigenwillige Symbol-Verwendungen bei).

Design!

Ich möchte nachfolgend aber Produkte vorstellen, die aus meiner Sicht Beispiele für gelungenes Design darstellen. Den Begriff „gelungen“ verwende ich in dem Zusammenhang, dass sich moderne Formgestaltung und hoher Gebrauchswert nicht gegenseitig ausschließen.

Diese Bewertung ist eine sehr persönliche Sicht und erhebt nicht den Anspruch, dass es akademischen Betrachtungen zu diesem Thema erfüllt.

Lenovo ThinkPad X1

Logitech Cube

 Microsoft Windows Phone 8

Pelikan Ductus (3110)

 Lamy Dialog 3